Inszenierung Martina Gredler
Bühne Sophie Lux Kostüme Lejla Ganic Dramaturgie Hans Mrak
Andrea Eckert Lily Harrison Markus Meyer Michael Minetti
Lenny Dickson Andreas Radovan Emily Stewart Alexander Wladigeroff Konstantin Wladigeroff
„Sechs Tanzstunden in sechs Wochen“ von Richard Alfieri ist ein berührendes und humorvolles Theaterstück,das die Themen Freundschaft, Selbstfindung und die Überwindung von Vorurteilen behandelt.
Uraufgeführt im Jahr 2001, erzählt das Stück die Geschichte einer älteren Frau, die sich in einer Lebenskrise befindet, und eines Tanzlehrers, der mit seinen eigenen Herausforderungen kämpft. Die Interaktion zwischen diesen beiden Charakteren bildet das Herzstück des Stücks und bietet eine tiefgehende Auseinandersetzung mit den Themen Alter, Einsamkeit und der Suche nach Lebensfreude.
Die Protagonistin, eine verwitwete Frau namens Lily, beschließt, Tanzstunden zu nehmen, um ihre Lebensqualität zu verbessern und sich aus ihrer Isolation zu befreien.
Der Tanzlehrer, Michael, ist ein charismatischer, aber gebrochener Mann, der mit seinen eigenen inneren Dämonen kämpft. Die Dynamik zwischen den beiden Charakteren entwickelt sich im Laufe der sechs Wochen, in denen sie gemeinsam tanzen und sich gegenseitig unterstützen. Diese Beziehung ist geprägt von Witz, Ehrfurcht und einer tiefen emotionalen Verbindung, die es dem Publikum ermöglicht, die Entwicklung beider Charaktere nachzuvollziehen.
Ein zentrales Element des Stücks ist die Verwendung von Tanz als Metapher für das Leben selbst.
Der Tanz wird nicht nur als körperliche Aktivität dargestellt, sondern auch als Ausdruck von Emotionen, Erinnerungen und der Fähigkeit, sich selbst zu finden. Alfieri nutzt den Tanz, um die Transformation der Charaktere zu verdeutlichen: Lily lernt, ihre Ängste zu überwinden und sich selbst zu akzeptieren, während Michael durch die Beziehung zu Lily eine neue Perspektive auf sein eigenes Leben gewinnt.
Die Inszenierung von „Sechs Tanzstunden in sechs Wochen“ bietet zahlreiche kreative Möglichkeiten. Regisseure können die emotionale Tiefe der Charaktere durch die Auswahl von Musik und Choreografie unterstreichen. Die Bühnenbildgestaltung kann ebenfalls eine wichtige Rolle spielen, indem sie eine intime Atmosphäre schafft, die die Entwicklung der Beziehung zwischen Lily und Michael unterstützt. Die Verwendung von Licht und Schatten kann dazu beitragen, die emotionalen Höhen und Tiefen der Charaktere visuell darzustellen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Stücks ist die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Vorurteilen,insbesondere in Bezug auf das Alter.
Alfieri thematisiert die Herausforderungen, mit denen ältere Menschen konfrontiert sind, und zeigt, dass Lebensfreude und die Fähigkeit, neue Erfahrungen zu machen, nicht an ein bestimmtes Alter gebunden sind. Durch die Darstellung der Beziehung zwischen Lily und Michael wird ein Raum für Empathie und Verständnis geschaffen, der es dem Publikum ermöglicht, über eigene Vorurteile nachzudenken.
Insgesamt ist „Sechs Tanzstunden in sechs Wochen“ ein bewegendes und inspirierendes Werk, das die Kraft der zwischenmenschlichen Beziehungen und die Bedeutung von Selbstakzeptanz thematisiert.
Alfieris Stück regt zur Reflexion über das Leben, die Liebe und die Herausforderungen des Alterns an und bleibt ein bedeutender Beitrag zur zeitgenössischen Theaterlandschaft. Es ermutigt das Publikum, die eigene Lebensfreude zu entdecken und die Schönheit des Lebens in all seinen Facetten zu feiern.