Mord im Orientexpress

Inszenierung Werner Sobotka
Bühnenbild Walter Vogelweider Kostüme Elisabeth Gressel Dramaturgie Barbara Nowotny

Siegfried Walther Hercule Poîrot Johannes Seilern Monsieur Bouc Alexandra Krismer Mary Debenham Martin Niedermair Hector MacQueen Markus Kofler Michael/Oberkellner Marianne Nentwich Prinzessin Dragomiroff Therese Lohner Greta Ohlsson Michaela Klamminger Gräfin Andrenyi Ulli Maier Helen Hubbard Paul Matić Oberst Arbuthnot/Samuel Ratchett

 

 

Mord im Orientexpress“, ein Meisterwerk der Kriminalliteratur von Agatha Christie, wurde 1934 veröffentlicht und ist seither ein fester Bestandteil der weltweiten Theater- und Filmadaptionen. Die Geschichte, die in einem luxuriösen Zug spielt, entfaltet sich um den Mord an Samuel Ratchett und die darauffolgende Ermittlungen des berühmten Detektivs Hercule Poirot. Diese Erzählung bietet nicht nur eine fesselnde Handlung, sondern auch eine tiefgreifende Analyse menschlicher Psyche, sozialer Klassen und der Komplexität von Gerechtigkeit.

Die Theateradaption von „Mord im Orientexpress“ greift auf mehrere wesentliche Elemente der Theaterwissenschaft zurück. Die Inszenierung spielt mit dem Raum des Zugabteils, das sowohl intim als auch klostrophobisch wirkt.

Die begrenzte Kulisse verstärkt die Spannung und ermöglicht einen fokussierten Dialog zwischen den Charakteren. Der Einsatz von Licht und Ton wird entscheidend, um die Atmosphäre der Bedrohung und des Unbekannten zu erzeugen. Ein sich ständig veränderndes Lichtspiel kann die Emotionen der Charaktere widerspiegeln und die Zuschauer in die psychologische Tiefe der Figuren hineinziehen.

Die Figuren in Christies Werk sind bemerkenswert vielschichtig. Jeder Passagier des Orientexpress, vom aristokratischen Paar bis hin zum schüchternen Dienstmädchen, trägt seine eigene Geschichte und Motivation, was eine kritische Auseinandersetzung mit Fragen der Identität und Moral ermöglicht.

Besonders hervorzuheben ist die Figur des Hercule Poirot, dessen Methodik der deduktiven Logik und sein moralischer Kompass die Zuschauer zur Reflexion über die Natur von Gerechtigkeit und Rache anregen. Die Inszenierung muss daher darauf abzielen, diese Charakterzüge durch präzise Darstellungen und nuancierte Dialoge zu verdeutlichen.

Die Handlung von „Mord im Orientexpress“ reflektiert die gesellschaftlichen Spannungen der 1930er Jahre, einschließlich Klassenunterschieden und Geschlechterrollen. Der Zug selbst wird zum Symbol für den Übergang – sowohl geographisch als auch kulturell. In der Inszenierung sind die Kostüme und die Ausstattung bedeutend, da sie den sozialen Status der Charaktere unterstreichen und zur Authentizität der Zeitperiode beitragen. Dies erfordert von der Theaterproduktion eine sorgfältige Recherche und ein feines Gespür für historische Details.

18 thoughts on “Mord im Orientexpress

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert