Sonny Boys

Inszenierung Stephan Müller
Bühnenbild & Video Sophie Lux Bühnenbild Sarah Smets-Bouloc Kostüme Birgit Hutter Musik Matthias Jakisic Choreographie Daniela Mühlbauer Dramaturgie Barbara Nowotny

Robert Meyer Willie Clark, Komiker Herbert Föttinger Al Lewis, sein ehemaliger Partner Dominic Oley Ben Silverman, sein Neffe und Agent Larissa Fuchs Krankenschwester/Aufnahmeleiterin

 Eileen Polnau Christoph Kostomiris Statisterie

 

 

 

Neil Simons Komödie „Sonny Boys“ (1979) ist ein bemerkenswertes Werk, das die Themen Freundschaft, Nostalgie und den unvermeidlichen Einfluss der Zeit auf menschliche Beziehungen behandelt. Die Handlung dreht sich um die ehemaligen Vaudeville-Stars Willie Clark und Al Lewis, die nach vielen Jahren der Trennung wieder zusammenkommen, um eine Wiederaufführung ihres alten Stücks zu inszenieren. Diese Prämisse bietet nicht nur eine Plattform für humorvolle Dialoge,sondern auch für tiefere Reflexionen über das Altern, den Verlust von Ruhm und die Komplexität zwischenmenschlicher Beziehungen.

Ein zentrales Element des Stücks ist die Dynamik zwischen den beiden Protagonisten. Willie, gespielt von einem oft grimmigen, aber auch verletzlichen Charakter, steht im Kontrast zu Al, der eine optimistischere Sicht auf das Leben hat. Diese Gegensätze schaffen nicht nur komödiantische Spannungen, sondern ermöglichen auch eine tiefere Auseinandersetzung mit der Frage, wie Menschen im Alter miteinander umgehen. Die Dialoge sind geprägt von scharfer Ironie und Witz, was typisch für Simons Stil ist, und sie offenbaren gleichzeitig die Verletzlichkeit der Charaktere.

Die Struktur des Stücks ist klassisch, mit einem klaren Aufbau, der die Entwicklung der Charaktere und ihrer Beziehung zueinander verdeutlicht. Die Rückblenden in die Vergangenheit der beiden Männer bieten dem Publikum Einblicke in ihre glorreichen Tage und verstärken die melancholische Stimmung, die das Stück durchzieht. Diese Rückblicke sind nicht nur nostalgisch, sondern auch eine kritische Reflexion über die Vergänglichkeit des Ruhms und die Herausforderungen des Alterns.

Ein weiterer wichtiger Aspekt von „Sonny Boys“ ist die Rolle des Theaters selbst. Simon thematisiert die Kluft zwischen der glanzvollen Vergangenheit und der oft ernüchternden Gegenwart. Die Proben für die Wiederaufführung werden zu einem Mikrokosmos, in dem die Charaktere nicht nur ihre alten Rollen wiederfinden, sondern auch ihre eigenen Identitäten und Beziehungen neu definieren müssen. Diese Metaebene des Theaters wird durch die ständige Auseinandersetzung mit dem eigenen Erbe und der Frage, was es bedeutet, ein Künstler zu sein, verstärkt.

Insgesamt ist „Sonny Boys“ ein vielschichtiges Werk, das sowohl humorvolle als auch nachdenkliche Momente bietet. Neil Simon gelingt es, die Komplexität menschlicher Beziehungen in einer Weise darzustellen, die sowohl unterhaltsam als auch berührend ist. Das Stück lädt das Publikum ein, über die eigene Vergänglichkeit und die Bedeutung von Freundschaft und Zusammenarbeit nachzudenken, während es gleichzeitig die zeitlosen Themen des Theaters feiert.

 

„Es wird nie wieder einen Komiker geben wie ihn! Kein zweiter konnte eine Pointe so gut im richtigen Augenblick abschießen wie er … Keiner konnte einen Satz so aussprechen wie er …  Ich kannte seine Gedanken .. er  kannte meine Gedanken. Ein einziger Mensch. Das waren wir beide.“

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