Inszenierung Scott Schwartz
Musik Alan Menken Liedtexte Stephen Schwartz Buch Peter Parnell deutschsprachige Übersetzung Michael Kunze Choreographie Chase Brock Musical Supervison & Arrangements Michael Kosarin Bühnenbild Alexander Dodge Kostümdesign Alejo Vietti Lichtdesign Howell Binkley Sounddesign Gareth Owen Maske & Perücken Charles LaPointe Kampfregie Steve Rankin Orchestrierung Michael Starobin Tanzmusik-Arrangements Rob Berman Special Effects Koordination Jeremy Chernick Associate Musical Supervisor Shay Cohen Associate Choreographie & Regie Chiara & James Cook Associate Lichtdesign Amanda Zieve Associate Kostümedesign Reto Tuchschmid Associate Sounddesign Andy Green Lichtprogrammierung Stuart Cross Keyboard und Drum Programmierung Randy Cohen Produktion Haar & Make-up Supervisor Anke Ludwig Requisiten Supervisor Matt Piché Production Stagemanagement Consulting Marcus Paetsch Musikalische Leitung Michael Römer
Abla Alaoui Esmeralda David Jakobs Quasimodo Martin Berger Pater Dupin/Cover Erzdiakon Claude Frollo Dominik Hees Phoebus de Martin Roy Goldman Jehan Frollo/Cover Phoebus de Martin Andreas Lichtenberger Erzdiakon Claude Frollo Jehan Frollo/Cover Phoebus des Martin Gerben Grimmius König Louie XI./Cover Clopin Trouillefou Matthias Schlund Chopin Trouillefou Salvo Maione Cover Chopin Trouillefou Sophie Mefan Florinka/Cover Esmeralda David Rodriguez-Yanez St. Aphrodisius Thijs Snoek Leutnant Frederic Charlus/Cover Quasimodo Anne Hoth Madame Alex Snova Cover Phoebus de Martin Lucius Wolter Cover Claude Frollo
Ensemble & Swings Bianca Basler Andre Luca Cotti David Eisiger Christopher Dederichs Roy Goldman Anne Hoth Charles Kreische Hannah Leser Salvo Maione Jan-Eike Mauert Sophie Mefan Sina Perouzi Jo Lucy Rackham David Rodriguez-Yanez Lucina Scarpolini Thijs Snoek Alex Snova Lucius Wolter
„Der Glöckner von Nôtre Dame“ ist ein Musical, das auf dem gleichnamigen Roman von Victor Hugo basiert und eine bedeutende kulturelle und künstlerische Stellung im Repertoire zeitgenössischer Musicals einnimmt. Die erste Adaption für die Bühne fand 1999 am Esmeralda Theater in Berlin statt, und die Musik stammt von Alan Menken, während die Texte von Stephen Schwartz verfasst wurden.
Diese Inszenierung verbindet Elemente von Drama, Musik und Tanz und thematisiert gesellschaftliche Spannungen, Identität sowie die Suche nach Akzeptanz und Liebe.
Die Uraufführung des Musicals „Der Glöckner von Nôtre Dame“ fand am 5. Mai 1999 in Berlin statt. Die Bearbeitung des Stoffes war nicht nur eine Hommage an Hugos literarisches Werk, sondern reflektierte auch die gesellschaftlichen Strömungen der späten 1990er Jahre.
In dieser Zeit war die Auseinandersetzung mit Themen wie Ausgrenzung und sozialer Ungerechtigkeit stark ausgeprägt, was bei Hugo bereits im 19. Jahrhundert zu finden war. Das Musical nutzt die eindringliche Erzählweise und die emotionale Tiefe der Charaktere, um diese Themen auf eine zugängliche Weise für das Publikum zu präsentieren.
Das zentrale Thema des Musicals ist die Tragik und Isolation der Hauptfigur Quasimodo, des Glockenläuters der Kathedrale Nôtre Dame. Quasimodo wird aufgrund seines deformierten Äußeren von der Gesellschaft verstoßen, symbolisiert durch die ständige Ablehnung und das Unverständnis seiner Mitmenschen. Die Liebesgeschichte zwischen Quasimodo und der Zigeunerin Esmeralda steht im Vordergrund und wird von einem dramatischen Konflikt zwischen Freiheit und Unterdrückung begleitet. Auch der Charakter von Frollo, der als Antagonist fungiert, verkörpert die Moral und die Konflikte der damaligen Zeit. Sein ambivalentes Verhältnis zu Esmeralda und Quasimodo wird zum Motor der Handlung.
Die duale Natur von Licht und Dunkelheit zieht sich durch das gesamte Werk. Licht, oft symbolisiert durch die Figur Esmeraldas und ihre Lebendigkeit, steht im Gegensatz zur Dunkelheit, die Quasimodos Einsamkeit und Frollos obsessive Besessenheit repräsentiert. Diese Symbolik findet ihren Ausdruck nicht nur im Text, sondern auch in den musikalischen Kompositionen, die Emotionen transportieren und die Handlung vorantreiben.
Musikalisch wird das Musical durch eingängige Melodien und kraftvolle Chorstücke geprägt. Alan Menkens Kompositionen schaffen eine eindringliche Atmosphäre, die die Emotionen der Charaktere widerspiegelt. Besonders hervorzuheben sind Lieder wie „Out There“, in dem Quasimodo seinen Wunsch nach Freiheit und Akzeptanz ausdrückt. Die lyrischen Texte von Stephen Schwartz verstärken die emotionale Tiefe der Handlung und ermöglichen es dem Publikum, sich mit den inneren Konflikten der Protagonisten zu identifizieren.
Ein weiteres charakteristisches Element der musikalischen Umsetzung ist der Einsatz von Chorgesang, der die kollektive Stimme der Stadtbewohner einbringt und die soziale Dynamik der Erzählung verdeutlicht. Der Einsatz von Musik als Ausdrucksmittel ist nicht nur Unterhaltung, sondern dient als essentielles Werkzeug, um die komplexen Beziehungen zwischen den Charakteren zu verdeutlichen.
Die Inszenierung von „Der Glöckner von Nôtre Dame“ zeichnet sich durch ein eindrucksvolles Bühnenbild aus, das die majestätische Kathedrale Notre Dame zum Leben erweckt. Die Verwendung von verschiedenen Höhenebenen und mechanischen Elementen, die die Glocken und Fenster der Kathedrale repräsentieren, schafft einen eindrucksvollen visuellen Effekt. Die Kostüme sind ebenso bedeutend, da sie die sozialen Klassen und die individuellen Charakterzüge der Figuren unterstreichen.
Regisseure und Choreografen haben die Möglichkeit, durch kreative Inszenierungen die emotionale Tiefe und die thematischen Elemente des Musicals weiter zu verstärken. Die Kombination aus schauspielerischer Leistung, Gesang und Tanz ermöglicht eine mehrdimensionale Darstellung der Geschichte und fördert die emotionale Verbindung des Publikums zu den Charakteren.
„Der Glöckner von Nôtre Dame“ stellt eine faszinierende Synthese aus Literatur, Musik und Theater dar. Das Musical geht über die einfache Erzählung einer tragischen Liebesgeschichte hinaus und reflektiert tiefere Fragen der Identität, des Andersseins und der gesellschaftlichen Normen. Durch die geschickte Kombination von Musik, Choreografie und schauspielerischem Talent gelingt es diesem Werk, sowohl das Herz als auch den Verstand des Publikums anzusprechen. Die zeitlose Botschaft von Akzeptanz und Menschlichkeit macht „Der Glöckner von Nôtre Dame“ zu einem unverzichtbaren Teil der modernen Musicalszene und einer bleibenden Errungenschaft in der Theaterkunst.
„Disneys „Der Glöckner von Nôtre Dame“ ist ein absolutes Meisterwerk. Ab Herbst holen wir die österreichische Erstaufführung der eindrucksvollen Musicaladaption des berühmten Disney Films von den Oscar-Preisträgern Alan Menken und Stephen Schwartz zu uns ins Ronacher. Die spannende Geschichte nach dem Roman von Victor Hugo ist aktueller denn je und ein Bühnenerlebnis für Jung und Alt. Das Publikum darf sich auf einen spektakulären Musicalbesuch mit handverlesener Besetzung, imposanter Musik, einem gewaltigen Chor und selbstverständlich allen bekannten Disney Songs freuen. Ein hochemotionaler und in jeder Hinsicht außergewöhnlicher Theaterabend für die gesamte Familie.“ © VBW-Musical-Intendant Christian Struppeck
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