Inszenierung Matthias Hartmann
Bühne Volker Hintermeier Kostüme Victoria Behr Video Stephan Komitsch Musik Karsten Riedel Dramaturgie Klaus Missbach
Ignaz Kirchner Graf Zdenko von Borotín Franz J. Csencsits Hauptmann Sven Dolinski Ein Soldat / Die Ahnfrau Maik Solbach Bertha Johann Adam Oest Boleslav / Günther, Kastellan O. Masucci Jaromir
Franz Grillparzers kontrovers aufgenommenes Erstlingswerk „Die Ahnfrau“ ist auf das Jahr 1817 datiert. Teils wurde das Drama als christliche Schicksalsidee rezipiert, anderenteils hielt man „Die Ahnfrau“ zur damaligen Zeit als glaubesgefährdend. Als Vorlage zu diesem Drama diente Franz Grillparzer die südböhmische Legende „Pramátu“ zu deutsch: „Die Ahnin“, die sich auf Burg Borotín im Okres Tábor bezieht.
Burg Borotín, die heutzutage unter Denkmalschutz befindliche Ruine, wurde im 14ten Jahrhundert von Heinrich von Borotín zu Landstein und seiner Frau Berta erbaut. Der sage nach wurde Berta wegen ihrer Untreue und Nymphomanie verflucht. Die Sage erzählt Berta solle nach ihrem Tode solange des Nächtens unbekleidet durch die Burg wandeln bis der Familienstamm von Borotín zu Landstein ausgestorben sei. Das letze Sohn des Adelsgeschlechts, Nikolas von Borotín zu Landstein, Grillparzer benennt ihn in seinem Drama mit dem tschechischen Namen Jaromír, wurde 1460 nahe der Burg erschlagen.
Die Uraufführung des Dramas „Die Ahnfrau“ erfolgte am 31. Jänner 1817 am Theater an der Wien, eine Urfassung aus dem Jahre 1816 wurde im Februar 1964 in Luzern aufgeführt.